Manchmal braucht es ein Quentchen Glück. Auf meinem Weg von der Parteizentrale der Grünen zum Hauptbahnhof kommt mir eine junge bezaubernd rundliche Frau entgegen, deren Mundwinkel vor Begeisterung in die Höhe schnellen, als sie den Slogan „Ich will keine Säcke mehr tragen“ liest.
Sie ist die erste, die ganz gezielt und mit Nachdruck den Deckel in die Mitte von „politisch?“ klebt. Ich hab‘ ihn nur fürs Photo rasch zur Seite geschubst. Habe ich vielleicht per Zufall doch noch eine Grüne eingefangen und für unser Anliegen begeistern können?

Es ist absolut unmöglich, mehr als 30 min vor der Parteizentrale der Grünen zu lauern: kein Stückchen Schatten, Sonne satt. Nur eine 
Da ich dies Mal in einem Seminar mit gesellschaftspolitischem Fokus sitze, entwickeln sich die Nachrichten auf den Bierdeckeln übrigens recht analytisch.
Kurzerhand ziehe ich mich zu guten Teilen bereits im ÖPNV um, sehr zur Erheiterung der übrigen Fahrgäste. Ha, Zeit gut gemacht! Um 08:10 Uhr stehe ich schließlich in meinem Sack vor der Uni und bin … alleine – zumindest, was Studis angeht.
Beim Stichwort Sack denkt jeder erstmal: „Easy, vier Ecken, vier Löcher, reinschlüpfen, fertig“, aber es gilt ja die Bierdeckel für die Nachrichten an mich und die Postkarten unterzubringen.
Das hat sich die Druckerei auch erstmal gefragt und ein bisschen Probestoff eingefordert. Es muss ja nachher alles lesbar sein. Das Ergebnis: genial!